Tilda Hagebrecht
Tilda ist eine lebenslustige, eher handfeste junge Frau und stammt gebürtig aus Orkenstein-Süd, was sie gerne und häufig betont. Sie ist stolz auf ihre Wurzeln, auch wenn andere das vielleicht nicht verstehen, ist ihre alte Heimat doch ein sehr raues, armes und vom Krieg gebeuteltes Fleckchen Land. Als Magd im Dienste ihrer Herrin, Gräfin Anges Marti von Colossé, kam sie nach Yddland und folgte dieser schließlich nach Bretonien.
Sie ist stets redlich bemüht die Aufgaben, die ihr übertragen werden, so gut wie möglich zu erfüllen, wobei schnell offenkundig wird: Sie hat da recht klare Stärken und Schwächen (& zum Glück eine Magd-„Schwester“ in Lotta, die hilft das mit auszugleichen ^^).
Sie hat einen klugen Kopf und eine sehr schöne – und durchsetzungsfähige – Singstimme, kein Problem für eine gefüllte Schankstube, aber auch ein recht vorlautes Mundwerk. Förmlichkeiten oder gar höfische Sitten sind ihr oft sehr fremd, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie ihre Kindheit in einfachen Verhältnissen in den kriegsversehrten Grenzlanden Orkensteins sowie ihre Jugend und frühes Erwachsenenalter als Wirtsgehilfin verbracht hat. Aus dieser Zeit stammen sowohl die (Un)Sitte, wann immer möglich eine Axt mit sich zu führen, ihre beeindruckende Trinkfestig- und Schlagfertigkeit, sowie auch die auffälligen Narben in ihrem Gesicht. Diesen rauen Ersteindruck macht ihr herzliches und offenes Wesen aber schnell wett.
Es gibt aber auch eine andere Seite: Tilda ist sehr jung durch den Krieg in Orkenstein-Süd zur Witwe geworden und obwohl das schon Jahre her ist, hängt ihr dieses Erlebnis sowie die Geschehnisse danach in bestimmten Momenten offensichtlich noch nach. Ob das, neben ihrem musikalischen Talent, der Grund ist, warum die Gräfin sie in ihre Dienste nahm und beide trotz der Kürze ihres Dienstes und des Standesunterschiedes so rasch vertraut wirkten? Schließlich haben beide Frauen diesen Schicksalsschlag gemein. So oder so erklärt es aber die überraschende Ernsthaftigkeit und sogar Schwermut, die bei aller Sonnigkeit ihres Gemütes manchmal in Tildas Worten liegt.
Foto: Nummi