Mimolette Hortensia Marchand, geboren und aufgewachsen in Bayeux, stammt aus einer reichen Kaufmannsfamilie mit Handelshauptsitz und Kontor in Bayeux. Die Familie handelt hauptsächlich mit Teppichen und Stoffen, aber auch Edelsteine und Perlen gehören in den Warenbestand. Sie wurde von klein auf an mit in die Arbeit und Angelegenheiten im Kontor eingebunden und geschult und genoss dadurch eine umfangreiche Ausbildung.
Ihre Mutter war eine begeisterte und leidenschaftliche Tänzerin - dieses hat sie ihrer Tochter vererbt. Von ihrem Vater hat sie einen starken Realitätssinn mitbekommen. Sie war 18 Jahre mit ihrer großen Liebe (Frederic) verheiratet und hatte 2 Kinder (Julien und Marguerite), verlor nacheinander jedoch ihren Gatten bei einem Schiffsunglück, ihre Tochter nach langem Leidenskampf an einem Herzleiden und ihren erwachsenen Sohn bei einem Überfall auf die Handelsreisenden.
Von da an erfasste Mimolette eine große Wehmut und Melancholie und sie flüchtete sich in sinnlose Ablenkungen und Unternehmungen, bei denen oft zu viel Vin Rouge floss. Die Geschäfte im Kontor überließ sie mehr und mehr der Familie ihrer jüngeren Schwester und führte fortan ein eher stumpfes Witwendasein - aus dem Lady Constance sie schließlich befreite. Durch Handelsbeziehungen des Kontors mit dem Kloster in Bracy gab es schon umfassende Verbindungen. Lady Constance gelang es, Mimolette immer mehr mit in die Belange des Klosters einzubinden und ihr verantwortungsvolle Aufgaben zu übertragen. Dadurch fühlte sie sich endlich wieder gebraucht und wertvoll und zog alsbald ins Kloster La Jolie de Bracy, um sich dort um die Alltagsgeschäfte zu kümmern und als Scriptorin und rechte Hand Constances zu fungieren. Durch ihre Arbeit im Kloster kam sie so auch der Herrin vom See näher und vernahm zwar spät, aber sehr leidenschaftlich den Ruf der Herrin.
Die Hinwendung zum Glauben, trotz der großen Unsicherheiten und zweifelnden Fragen, wie „warum habe ich den Ruf nicht eher vernommen, habe ich all die Jahre verschwendet, war ich verblendet …?“ - all diese Zweifel und Ängste abzuschütteln und zu vertrauen - vollkommen und ganz auf die Herrin vom See - entfachte eine neue Energie und Hingabe in Mimolette, die sie wieder lebensfroh und glücklich machte! Und so fand sie auch eine neue Familie im Kloster und die Freude kehrte zurück in ihr Leben.
Sie ist Lady Constance daher auch sehr verbunden und unendlich dankbar und steht ihr stets loyal und ergeben zur Seite - hat sie dank ihr doch ein ‚zweites Leben‘ erhalten und eine neue Bestimmung gefunden.
Von Lady Constance wurde sie auch zur Priesterin der Herrin vom See geweiht. In ihrer Abwesenheit übernimmt sie die Leitung des Klosters und kümmert sich auch um die Handelsbeziehungen. Mimolette ist bekannt dafür, wirklich gute Preise für die Klostergüter zu erzielen und manches Mal eher nicht ganz so ‚priesterlich‘ um die Waren zu feilschen. Es stellten sich deswegen auch schon manche die Frage, warum sich Mimolette in den Gassen von Lex Port genauso gut auskennt, wie in ihrer Heimatstatt Bayeux und warum sie Lieder textsicher mitsingen kann, die man üblicherweise nur in den Hafenspelunken von Lex Port zu hören bekommt. Es gab da ja auch das (längere) Leben vor der Berufung zur Priesterin - aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Mimolette pflegt enge Kontakte zu Lady Corva und ihrem Berater, dem 1. Druiden Westerholds - Lukas von Talgrund. Gemeinsam mit ihm und durch die Unterstützung Lady Corvas, gelang ihnen ein großer Schritt zur Bekämpfung Morgaines, da sie einen Trank herstellen konnten, der Morgaines Bann brechen kann.
Seit Winter 1221 hält sich Mimolette überwiegend im Kloster La Bonne Mère in Ervais-Monis auf. Das fertig gestellte Kloster wurde eingerichtet und in Betrieb genommen und eine Chapelle zu Ehren der Herrin vom See ist entstanden. Bald schon sollen auch junge Priesterinnen und Priesterschülerinnen einziehen und das Kloster beleben.
Dann sind Mimolettes Aufgaben dort erledigt und sie wird sich nach Montfort begeben, um im Haushalt der Lordkonsulin auf Burg Bigot Lady Katalina als Beraterin und Seelsorgerin zur Seite stehen und sie auf ihren Reisen begleiten.